Aufklärung und Transparenz ist nötig, damit Recycling-Baustoffe mehr genutzt werden

Rede im Landtag zu Antrag XYZ

Mineralische Abfälle, Baustoffe, sind gewichtsbezogen der allergrößte Anteil an unseren Abfällen. 90 Prozent Verwertungsquote klingt gut, beinhaltet aber auch das Verfüllen des Materials in Gruben des Tagebaus. Verwerten ist also nicht Recyceln und schon gar nicht im Sinne einer Kreislaufwirtschaft.

Bei Recycling-Baustoffen kann man unterscheiden zwischen denen, die geforderte Bauprodukteigenschaften erfüllen und denen, die das eben nicht tun. Aber selbst bei den höher qualitativen Recycling-Baustoffen ist die Akzeptanz bei den Baustoffherstellern und den Architekt*innen eher mittelmäßig.

Wie die von der Landesregierung beauftragte Studie aus dem Jahr 2020 besagt, ist die verringerte Akzeptanz von Recycling-Baustoffen ein, Zitat:, „entscheidendes Hemmnis“ über alle Regionen und Kundengruppen hinweg. Hier helfen Aufklärung und Transparenz. Und dass wir mit den Landesliegenschaften als Beispiel dienen. So kann es gehen!

Der ansonsten übrigbleibende Baustoffabfall landet auf unseren Deponien der Klasse I und II. Eine weitere Studie der Landesregierung zur Deponiesituation in Schleswig-Holstein zeigt, dass diese Deponien praktisch voll sind. Dies macht das Recycling der Baustoffe umso wichtiger und dringlicher, denn wir dürfen den uns nachfolgenden Generationen nicht noch mehr und mehr Mülldeponien zumuten.

Im Sinne der Schonung der Ressourcen begrüßen wir es sehr, dass immer zuerst geprüft wird, ob ein Gebäude überhaupt abgerissen werden muss. Was das Thema der Nutzung von Recycling-Materialien angeht, sollten wir auch mal über den Tellerrand hinweg schauen. Recycling-Baustoffe müssen in ihrem ersten Leben nicht auch Baustoffe gewesen sein. Zum Beispiel kann auch das Material von alten Windkraftrotorblättern genutzt werden. Das ist möglich.

Anerkennend, dass dieses Thema komplexer ist, als beide Anträge zusammen, stehe ich einer Überweisung offen gegenüber. Lassen sie uns einen zukunftsorientierten Blick auf neue Möglichkeiten und wahre Kreislaufwirtschaft wagen.