Atomstrom ist teuer, unzuverlässig und unsicher 

Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleg*innen, 

Die FDP will eine sichere und bezahlbare Energieversorgung. Ja, das wollen wir alle. Also lassen Sie uns darüber reden. 

Von praktisch allen Stromerzeugungsarten ist der Atomstrom der teuerste, bei den gesamtgesellschaftlichen Kosten und auch schon bei den Gestehungskosten: Wind onshore kostet 6 Cent je Kilowattstunde, Atom hingegen kostet 17 Cent je Kilowattstunde. Dies sind Zahlen des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages.  

Und wenn man sich die gesamtgesellschaftlichen Kosten anschaut, dann geht die Schere zwischen Wind und Atom immer weiter auseinander. Besonders weil die Atomkraft mit ihrem hochradioaktiven Material, mit dem Transport, der Zwischen- und der Endlagerung für eine unübersichtliche Situation sorgt, nicht nur finanziell, aber insbesondere, wenn wir an die möglichen Auswirkungen auf die uns nachfolgenden Generationen denken. 

Diese hohen Kosten der Atomkraft, sind doch auch Finanzen, die woanders fehlen. Und zwar nicht nur in den Kassen von Bund und Land, sondern in letzter Konsequenz in den Portemonnaies der Bürger*innen. 

Kommen wir zur vermeintlich sicheren Energieversorgung mit Atomkraft. Dass die Atomkraftwerke in Frankreich nicht liefen, hat nicht nur etwas mit Wartung zu tun. Wegen des heißen Sommers stand zu wenig Kühlwasser zur Verfügung. Deshalb mussten die Kraftwerke gedrosselt werden. In Deutschland ist so etwas auch passiert. Atomkraft ist keine zuverlässige Energie. 

Die Eintrittswahrscheinlichkeit, einen 6er im Lotto zu kriegen ist 1:15 Millionen. Nach neuesten Berechnungen der Max-Planck-Gesellschaft ist diese für einen Super-GAU in einem AKW 1:3600. Atomkraft ist keine sichere Energie. 

Das Bauen von Atomkraftwerken hatte seinen Boom in den 1970er Jahren. An diese Zeit hat meine Generation schöne Erinnerungen: Es ging uns ja so gut. Aber wir lebten auf Kosten der heutigen jungen Generation. Und nun wollen Sie, sehr geehrte Damen und Herren der FDP, dasselbe wiederholen? Das sollte einem zu denken geben. 

Verehrte Kolleg*innen, ich bitte Sie, diesen Antrag abzulehnen.