Neujahrsempfang der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein 

04.02.2023 Bad Segeberg 

Auch unser zweiter Besuch bei der Kreishandwerkerschaft stand ganz im Zeichen des Themas Fachkräftegewinnung. Betont wurde erneut: Das Handwerk gehöre in die Schulen. Die Betriebe selbst müssten sich an die junge Generation anpassen: Präsenz zeigen auf Social Media, moderne Arbeitszeitmodelle bieten. So wollten viele junge Leute zum Beispiel die gleiche Stundenzahl in 4 statt in 5 Tagen arbeiten. Ohnehin hätten sich die Werte verändert: Lebensqualität und Work-Life Balance seien heute wichtiger als viel Geld zu verdienen. 60-70 Stunden würde heute niemand mehr arbeiten wollen. Einerseits gab es dafür viel Verständnis, bis hin zu der Aussage, dass man sich vielleicht selbst mehr Zeit für die Familie hätte nehmen sollen. Dennoch wurde betont: Zur Work-Life-Balance gehöre eben auch „Work“. 

(Foto: Landesbeste Gesell*innen) 

Der Übergang zwischen den Generationen wurde auch im zeremoniellen Teil deutlich. So wurden einerseits zwei „Goldene Meisterbriefe“ an Gerhard Lenzing und Benno Fricke überreicht, die jeweils vor 50 Jahren ihre Meisterprüfung abgelegt hatten und für ihr ehrenamtliches Engagement gewürdigt wurden. Andererseits wurden die Landesbesten unter den frisch gebackenen Gesell*innen vor den etwa 140 Gästen für ihre außergewöhnliche Leistungen mit Preisen geehrt.  

Deutlich wurde auch die Verankerung des Handwerks in der ländlichen Kultur: Regionalität als Chance wurde immer wieder betont, ortsnahe Bekanntschaft und Verantwortungsübernahme zeichneten das Handwerk aus. Insbesondere der Landwirt und Autor Mathias Stührwoldt, sowie Moderator Carsten Kock  unterstrichen diesen Punkt immer wieder durch launige Beiträge auf Niederdeutsch (in ihren Worten: „op Plattdüütsch“).