Das Antikollisionssystem (AKS), das Identiflight im Probebetrieb einsetzt, hat keine Adresse, nur Geokoordinaten mitten auf einem Feld. Nachdem wir uns durch dichtes Gestrüpp vorgekämpft haben, können wir die Anlage im Betrieb beobachten. Oft kann ich beobachten, wie das AKS vorbeifliegende Kleinvögel erfasst, und prüft, ob es sich um eine gefährdete Art handelt. Die Individuen werden automatisiert erfasst und ihre Art bestimmt.
Identiflight arbeitet mit Professorinnen und dem TÜV zusammen, um die Systeme unabhängig prüfen zu lassen. Dabei scheint den Anlagen eine sehr hohe, beinahe fehlerfreie Zuverlässigkeit attestiert zu werden – laut den Aussagen meiner Begleiterinnen soll die Qualität etwa bei den in Frankreich häufig eingesetzten AKS zum Teil deutlich niedriger sein.
In Schleswig-Holstein gehen wir nun mit dem bundesweit ersten Prüfsystem voran, damit Antikollisionssysteme im Realbetrieb eingesetzt werden können. Schon jetzt setzen wir bei der Ausweisung von Windflächen hohe Naturschutzstandards um. In Gebieten, in denen Konflikte mit geschützten Großvögeln mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auftreten können, können Antikollisionssysteme den Schutz dieser Individuen nun zusätzlich verbessern. Das Beispiel der Antikollisionssysteme zeigt: Innovation und Bewahrung, technischer Klimaschutz und der Schutz der Biosphäre sind kein Widerspruch, sondern gehören zusammen.