Rückblick: Bei unserer Fraktionsreise nach Norwegen habe ich vieles lernen können. Die Norweger*innen haben ihr eigenes Geschäftsmodell, um ihren Wohlstand zu sichern: Massiver Verkauf von Öl und Gas und zeitgleich Verkauf der „Dienstleistung“ Carbon Capture and Storage (CCS) ins Ausland. Bei Carbon Capture and Storage wird 80-95% des entstehenden CO2 aufgefangen und soll dann in Hohlräumen im Meeresboden verpresst werden.
In diesem Modell verdient Norwegen also gleich zweimal daran, wenn wir weiter am fossilen Tropf hängen bleiben. In Norwegen selbst werden das Öl und Gas aber nicht verwendet; der Strom wird zu 90 % aus Wasserkraft und 8 % aus Windkraft produziert.
Neben Sicherheitsbedenken gibt es weitere Probleme bei CCS: Die Lagerkapazitäten für CCS sind begrenzt, das Verfahren ist teuer, und es ist auch nicht klimaneutral. In Oslo besuchte ich eine Müllverbrennungsanlage mit CCS (die erfreulicherweise ihre Abwärme ins Netz von Oslo einspeist). Das CO2 wird nach dem Absaugen mit Lastwagen zum Zielort gefahren. Neben den Restemissionen entstehen also auch noch Transportemissionen.
Besucht haben wir: Deutsch-Norwegische Handelskammer, Grüne Partei Oslo, Bellona Foundation (Thema CCS Carbon Capture Storage), Yara Düngemittel und Harnstoffproduzent, Deichmann Bibliothek, C-Rex: Center of Research on Extremism, Norwegisches Parlament in Oslo, Wilhelmsen Group zum Thema Munitionsaltlasten im Meer.
Podcast zum Thema:
Die Polyteknisk Forening (Polytechnische Gesellschaft) in Oslo hat mich und Lasse Petersdotter interviewt. Es ging um Atomenergie, CCS und Windenergie. Ihr könnt den Podcast hier hören:
Bilder zur Reise: